Von verrückten Monden und großen Künstlern
Feuerwehrkapelle Aglasterhausen unterhielt mit ausgesuchten Melodien und bester Musik in der Turn- und Festhalle
Aglasterhausen. (bx) Ein Rätsel begleitete die Besucher des Frühlingskonzerts der Feuerwehrkapelle Aglasterhausen durch den Abend. Die Kapelle hatte wieder in die Turn- und Festhalle eingeladen, um den Frühling musikalisch zu begrüßen. Ganz persönlich begrüßte die Vorsitzende Cordula Sigmann die Gäste in der Halle, besonders aber Bürgermeisterin Sabine Schweiger, ihren Vorgänger Erich Dambach sowie den Präsidenten des Blasmusikverbands Tauber-Odenwald-Bauland, Herbert Münkel.
Mit „Hilf, Herr Jesu, lass gelingen“, dem Stück Nr. 344 aus dem Bach-Werke-Verzeichnis, eröffnete die Feuerwehrkapelle dann den musikalischen Teil. Dirigent Werner Engelhardt hatte die Musiker wieder bestens auf das Konzert vorbereitet. Auf das Bach-Werk folgte dann das bereits erwähnte Rätsel: Ein als „Crazy Moon“ bezeichnetes Stück, das vor 50 Jahren anlässlich der ersten Mondlandung komponiert wurde und ein Geheimnis barg, welches erst am Ende der Veranstaltung gelöst wurde.
Bei der irischen Rhapsodie „Tales from the Shore“ gelang es den Musikern, ein Tonbild zu entwerfen, das eindrucksvoll an die an den Strand peitschenden Wellen, die Rufe der Fischerinnen und an die Feiern am St. Patrick’s Day erinnerte. Bei dem „Tango Surprise“ brachte Werner Engelhardt mit einer Zwei-Ton-Kuckucksflöte ein kleines, aber sehr eindrucksvoll eingesetztes Instrument zur Geltung, ehe der „Spider-Rag“, bei dem Bastian Schneider ein imposantes Trompetensolo intonierte, den herzlichen Applaus der Zuhörer auslöste.
Beim besinnlichen „You Raise Me Up“ konnte Hartwig Zoder mit seinen Saxofonsoli glänzen, ehe ein irischer Squaredance dem neu in der Kapelle integrierten Schlagzeuger Lennart Rathgeb und der Flötistin Sarah Reznik Gelegenheit gab, ihre Solistenfähigkeiten zu präsentieren. Zurück in die 80er-Jahre führte das von Paul Murtha arrangierte Medley „Flashback“. Belohnt wurde es mit ebenso heftigem Beifall wie das Udo-Jürgens-Medley. Engelhardt betonte, dass dieser große Künstler 57 Jahre lang ununterbrochen in allen Charts vertreten war – eine einzigartige Leistung. Nach „Hands Up“ (Arrangement: Manfred Schneider) folgten Märsche, und zwar der „Marcha de Libertad“ von Gerald Ranacher und „The Liberty Bell“ von John Philip Sousa. Die Musiker präsentierten sie als typische Blasorchesterwerke ehe „Auld Lang Syne“ in einem Arrangement von Simon Felderden offiziellen Teil des Konzerts abschloss.
Für die Gäste war aber noch lange nicht Schluss. Mit heftigem Applaus verlangten sie nach einer Zugabe, die die Musiker mit „Zydeco Cajun Crawdad Dance“, einer Melodie aus dem Süden Lousianas mit ganz eigenem Rhythmus und origineller Tongebung, und der Polka „Über zwei Dörfern“ gerne gewährten. Und außerdem war ja da noch das Rätsel... Die Melodie war das rückwärts gespielte „Der Mond ist aufgegangen“, das auch auf die eingangs so originell präsentierte Weise durchaus einen harmonischen Klang hatte.