Feuerwehrkapelle Aglasterhausen 

Frühlingskonzert 2025

Gemeinsam sind sie bärenstark

Zum Frühlingskonzert in der Festhalle Aglasterhausen kamen 130 Musiker und Sänger zusammen

Einen wahren Konzertmarathon von über zweieinhalb Stunden hatten die verschiedenen Kapellen und Chöre aus den zu Aglasterhausen gehörenden Ortsteilen vorbereitet. Aber es gab in diesem Jahr ja auch einen besonderen Anlass: 50 Jahre gibt es die Gesamtgemeinde jetzt und das ist ja allemal ein guter Rahmen für das prächtige Frühlingskonzert mit ganz vielen Mitwirkenden, das am Samstagabend in der Festhalle stattfand. Neben den Feuerwehrkapelle Aglasterhausen und dem Musikverein Asbach, die unter der Leitung von Werner Engelhardt zu einem einzigen Orchester verschmolzen sind, waren auch fast 100 Sängerinnen und Sänger der gemischten Chöre aus Breitenbronn, Michelbach und Aglasterhausen mit von der Partie. Die Gemeinde Daudenzell, die keinen eigenen Chor mehr hat, war dafür bei den vielen wackeren Helfern stark vertreten, die die Halle hergerichtet hatten und an diesem Abend auch für das leibliche Wohl von Konzertbesuchern und Ausführenden sorgten.

Nachdem Cordula Siegmann vom Vorstand des gastgebenden Blasorchesters die Anwesenden Gäste und Ehrengäste begrüßt hatte, startete der musikalische Reigen mit dem sanften Kanon „Da pacem, Domine“, ein Stück, das seinen Musikern zum Auftakt wichtig gewesen sei, wie Dirigent Engelhardt in seiner Moderation betonte. Denn das friedliche Miteinander ist schließlich keine Selbstverständlichkeit, besonders in unruhigen Zeiten. Auch als Gesamtgemeinde musste man sich zusammenfinden wie ein Orchester, das mit seinen unterschiedlichen Registern zu einem großen harmonischen Gesamtklang beiträgt: Breitenbronn (vertreten durch drei junge Grazien am Horn) war vor 50 Jahren der erste Ortsteil gewesen, die sich der vom tiefen Blech verkörperten neuen Gesamtgemeinde Aglasterhausen angeschlossen hatte. Dann kam Michelbach dazu (die Trompetengruppe) und schließlich auch Daudenzell (vertreten durch die Flöten und Klarinetten). Für die Zugezogenen stand ein gemischte Gruppe aus unterschiedlichen Instrumenten, bis alle gemeinsam in den „Classical Canon“ mit Variationen im barocken Stil einstimmten.

Das Vereinsleben mit Fußball und Blaskapelle spielte all die Jahre natürlich eine große Rolle beim Zusammenwachsen, Werner Engelhardt erinnerte an ein legendäres Auswärtsspiel beim FC Mainz 05, bei dem seine A-Jugend-Mannschaft zwar nicht gewann, er aber die Fußballhymne des 1. FC Köln kennenlernte, die sich heute als „Loch Lomond“ im Repertoire des Musikvereins wiederfindet. Weiter ging’s mit schwungvollen Bläser-Arrangements von Spirituals und bekannten Melodien, bevor Herbert Münker vom Blasmusikerverband zwei verdiente langjährige Orchestermusiker auszeichnete: Monika Schäfer und Thomas Körbler (Trompete) erhielten beide die goldene Ehrennadel für 40 Jahre aktive Mitgliedschaft im Verein und im Vorstand. Als ältester Musiker aktiv dabei ist übrigens der Tubist Horst seit 65 Jahren, Johanna, die jüngste der drei Hornistinnen, spielt bereits seit ihrem 6. Lebensjahr mit. Mit der „Finkensteiner Polka“ und dem Marsch „Shake Hands“ ging es anschließend erst einmal in die Pause.

Den zweiten Teil eröffneten die Sängerinnen und Sänger vom Gemischten Chor Breitenbronn unter der Leitung ihres Dirigenten Marco Schirk. Der Chor hat die Zwangspause durch Corona bemerkenswert gut weggesteckt und ist mit viel Schwung und etlichen jüngeren Stimmen zurückgekommen. Sie hatten den durch Bette Midler bekannt gewordenen Song „From Distance“ und „Top of the World“ von den Carpenters mitgebracht und präsentierten sich bestens gelaunt in beachtlicher Stärke. Danach war eine Gemeinschaftsformation aus den beiden Chören Liederkranz 1867 Michelbach und Liederkranz 1842 Aglasterhausen zu hören unter der Leitung von Hans-Ulrich Gallus (Michelbachs Dirigent Bernhard Reiß konnte diesmal nicht dabei sein), gefolgt von einem Block mit beliebten Chorliedern wie „Die Rose“, dem „Irischen Segen“ oder „Weit weit weg“, den alle drei Chöre zusammen einstudiert hatten. Die beiden Chorleiter wechselten einander dabei am Pult bzw. am Klavier ab. Zum großen Finale kamen dann auch die Blasmusiker wieder dazu und die Bühne füllte sich mit über 130 Musikern, die mit dem Volkslied „kein schöner Land“, der Filmmusik „Conquest of Paradise“ und der Europa-Hymne dieses Frühlingskonzert zu einem klangvollen Abschluss brachten. Zeit für eine „klitzekleine“ Zugabe blieb aber trotz des üppigen Programms doch noch: Mit „Amazing Grace“ klang der Abend schließlich aus.